Samstag, 29. Mai 2010

Sonnenaufgangstour und Re-Organisation

Guten Abend !

Der Rallye-Bericht ist nun zu Ende und die Osteroder Beiträge werden sich nun langsam wieder in den Vordergrund spielen. Aber es hat sich auch etwas geändert. Alle Beiträge über Mountainbike-Touren und Wanderungen sind umgezogen. Ja, es wurde einfach ein zu großes Durcheinander.

Die Mountainbike-Beiträge findet Ihr jetzt hier : 

Die Wanderbeiträge werden zukünftig auf unsere Oxfam Team-Seite erscheinen:

Jetzt gibt's erstmal 4 Fotos der Sonnenaufgangstour vom letzten Wochenende ! Es war eine der schönsten, die ich erlebt habe. Start war um 5:30 Uhr. In Osterode war es ziemlich neblig, doch ab Buntenbock konnten wir die Sonnen aufgehen sehen.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Tuareg Rallye Tag 8 und Rückreise

So Leute, jetzt kommt endlich mal der letzte Rallye-Beitrag. Irgendwie holt einen nach der Rallye der Alltag immer schneller ein. Doch letztes Wochenende bekamen wir netten Besuch von der Rallye-Orga. Wir waren eine nette Runde und es wurden natürlich einige Tuareg-Geschichten erzählt. Grund endlich mit dem Bericht fertig zu werden.

... der ganze Rallye-Tross war recht schnell auf der Fähre. Eine wirkliche Ausreise-Prozedur gab es nicht. Kurz Paß vorgezeigt und gut. Aber auch die Fahrzeuge mussten wieder ausgeführt werden. Mike hatte das zwar anfangs verpaßt, holte es aber später nach, für den Fall, dass wir mit den Fahrzeugen noch einmal nach Marokko einreisen möchten. Das Beziehen der Kabinen war wieder etwas chaotisch. Diesmal hatten wir keine 4er-Kabine sondern 2x2erKabinen. Dachten wir. Aber egal.


Obwohl noch eine Etappe in Spanien ausstand, wurde auf der Fähre schon mal kräftig gefeiert. Es dauerte nicht lange und der Bar-Bereich war komplett von den Teilnehmern der Rallye gefüllt. Die erste Party-Stimmung kam auf. Der Bierdosenumsatz an der Bar stieg exponential. Leider war das Bier nicht besonders kalt. Dieser Umstand hielt zum Glück nicht lange an ...der Schiffsoffizier, den wir bei der Hinfahrt kennengelernt hatten, brachte uns 2 Paletten Dosenbier, eiskalt und zu einem Sonderpreis. Hat eigentlich überhaupt jemand etwas bezahlt ? Jetzt fing das Saufen an. Kein schönes Wort, aber es war so. Nach 2 oder 3 Dosen verabschiedete ich mich still und heimlich vom Tisch, denn die Schlagzahl war mir einfach zu hoch. Ich gesellte mich zu den HP2-LC8-Herren und trank lieber Cola. Wie uncool. Auf den Tischen der anderen Bargäste stapelten sich die Bierdosen. Es wurden Pyramiden bis zur Decke gebaut !!!

Ich schwang mich in meine Koje und ließ für Mike die Tür unverschlossen. Schnell schlief ich ein. Ca. 6 Stunden später wachte ich auf und wunderte mich über Mikes schnarchen. Schaute also kurz nach oben (Hochbett) und war ziemlich überrascht, als über mir ein Tscheche im Rennanzug lag. Was war geschehen ? Mike kam nachts zur Kabine und war auch etwas verwundert, als er den Tschechen sah. Aber egal, bei Benni in der Kabine war ja noch ein Bett frei. Doch der hatte seine Tür abgeschlossen und aufgrund von ein Paar o/oo schlief er so fest, dass er Mike's Klopfen nicht hörte. Der musste dann die Nacht in der Holzklasse verbringen.

Die Einreise in Spanien verlief problemlos. Die Rallye-Teilnehmer gingen vom Hafen aus auf ihre letzte Etappe von Almeria nach Mojacar. Ich würde es einen zwanglosen Epilog nennen. Steffi und Benni fuhren zwischendurch sogar in eine Waschanlage, um bei der Siegerehrung ein sauberes Auto präsentieren zu können. Der Sieg war ihnen sicher. Lisa und Mike holten unseren Anhänger vom Campingplatz, besorgten für den nächsten Tag einen Leihwagen und letztendlich trafen wir unseren Kutscher, der das Wildsau-Gespann mit Defender und LC4 zurück nach Deutschland fahren sollte. Gemeinsam ging's in Richtung Norden nach Mojacar.

Das Serviceteam checkte im 4**** Hotel ein und nahm erstmal eine ausgedehnte Dusche. Ich habe echt selten so lange geduscht. Das war der absolute Luxus. Kurze Zeit später ging's in Richtung Strand. Der Rallye-Tross war kurz vor dem Zieleinlauf. Vor den Toren Mojacar wurden alle Fahrer zusammengezogen und fuhren gemeinsam auf der Standpromenade in Richtung Ziel. Zuerst die Gewinner der jeweiligen Klassen, also mit Steffi und Benni, und danach die restlichen Fahrer.


Nach der Zielankunft spendierte die ORGA einen Stapel Dosenbier (was sonst) und die erste Siegerehrung wurde mit warmen Sekt vollzogen.


Nebenbei wurden Hinterreifen auf einer Holzplatte "verbrannt" und Gewinner per Abgase mit Bier geduscht. Hört sich komisch an, war aber so.


Ein Großteil bezog dann auch seine Zimmer im Hotel, während wir noch etwas Faßbier mit MEMO-Tours tranken. Zwischendurch verluden wir den Defender und schickten den Kutscher mit dem Wildsaugespann in Richtung Heimat.


Wir hatten 3 Tage zuvor beschlossen, via Malaga mit dem Flugzeug die Heimreise anzutreten. Nach soviel frühem Bier machten wir uns zu Fuß auf die Suche nach einem Mittagessen. Nach einigen Kilometern fanden wir ein Restaurant, bekamen komischen Fisch als Mittagsmenü und trotteten wieder zurück ins Hotel. Nach einem Nachmittagsschlaf erwartete uns ein riesiges Abendbuffet mit anschließender Winner Party im Irish Pub des Hotels. Auch hier stand wieder Bier im Mittelpunkt. Nebenbei wurden nochmals die Gewinner geehrt und ziemlich viel Zeugs geredet.


Steffi und Benni wurden dann mit dem Head of Tuareg ausgezeichnet (bekommt man, wenn alle CPs der Rallye angefahren werden) und bekamen den Siegerpokal überreicht. Ich glaub', Benni hat den bis heute nicht aus der Hand gegeben. Ich spielte dann mal wieder den Vernüftigen: Trank nur wenig und ging früh ins Bett. War ja auch verletzt. Aber wir mussten am nächsten Morgen bereits um 5:30 Uhr das Hotel in Richtung Malaga verlassen.

Der Rückreisetag begann um 5 Uhr für mich. Anziehen, ab ins Bad, packen und runter zur Rezeption. Mike war bereits als einziger da. Kurze Zeit später kam Benni. Von Steffi und Lisa keine Spur. Also riefen wir sie an. Ich glaube, die beiden hatten zu diesem Zeitpunkt noch geschlafen. Aber wer fährt nun ? Die anderen 4 hatten ca. 3-4 Stunden geschlafen und die erlaubte o/oo-Grenze lange nicht erreicht. Also musste ich ran ... der Verletzte. Aber irgendwie war ich auch ziemlich müde und gab nach 60 min das Steuer an Mike weiter. Zwischendurch schrie einmal Steffi auf, weil eine Kakerlake oder was immer das auch war, ihr Bein hochlief. Lisa und Steffi warfen wir gleich am Terminal raus, da ihr Flieger früher in Richtung München abhob. Benni und Mike gaben den Mietwagen ab (ohne Schäden !!! Bucht niemals ein Auto bei AVIS) und ich trank währendessen einen überteuerten Kaffee bei Starbucks. Und weil das Leben so schön war, kamen wir endlich zu unserem Fastfood bei Burgerking. Der Flug war unspektakulär mit einmal Umsteigen auf Mallorca. Letztendlich landeten wir in Hamburg, holten den nächsten Mietwagen ab und der Golf VI brachte uns sicher nach Hause ... nein, nicht nach Hause ... unsere erste Station war Pizza Inn. Dort starteten wir das Abenteuer und beendeten es. Die Rallye war hier nun beendet. *heul*


Ich glaube, Ihr habt alle gemerkt, dass mir die Rallye mächtig viel Spaß gemacht hat und das trotz der Verletzung. Ein super Abenteuer und dazu noch viele Leute kennengelernt. Der Kopf war die ganzen Tage frei von Heimat und Job. Hier vielen Dank an meine Mitarbeiter, die während meiner Abwesendheit alles im Griff hatten !

Wie geht's weiter ? Darüber denken wir noch nach ... aber ich möchte 2011 entweder die Tuareg noch einmal mitmachen oder mind. ein ähnliches Abenteuer angehen.

Abschließend noch einmal sorry für die vielen Rechtschreibfehler und vielen Dank für Euer Interesse. So, dann sind die Fotos nicht alle von mir (CANON D450 DSLR), sondern auch von Lisa (Panasonic Lumix).

Samstag, 1. Mai 2010

Tuareg Rallye Tag 6 & 7

Endlich geht's weiter ...

Wie Ihr oben schon gesehen habt, packe ich zwei Tage in einen Beitrag. Zusammengefaßt stellten sie die Rückreise über Missour zur Fähre nach Nador dar.


Ich hatte mich an diesen Tagen von meinem Team getrennt und begleitete das Team Kaiser in Richtung Missour. Die SXC steckte hinten im Anhänger und ich saß vorn in einem Ford Galaxy. Ein wirklich besserer Fahrkomfort als in der Wildsau. Mein "Fahrer" war Karl. Anfangs hatte ich etwas Probleme, seinen Wiener Dialekt (glaube ich zumindest) zu verstehen, doch später konnte ich seinen Erzählungen vom Motorsport folgen.

Zuerst aber mal etwas trauriges von der Rallye. Um zu CP1 zu kommen, bogen wir einem Dorf rechts auf eine Schotterpiste ab. Laut Roadbook waren es dann noch 8 km ... zuviel für einen Galaxy mit Anhänger. Daher stoppten wir nach 2km. Auf dieser Strecke fuhren wir an einer Art Armenviertel vorbei. Was einst ein Zelt der Tuaregs darstellte, war nun im bildlichen Zusammenhang mit dem umherliegend Dreck eher eine Wellblechhütte aus dem Slams von Mexico City. Am Straßenrand lag ein totes Schaaf und überall flog der Plastikmüll herum. Die Frage ist hier wirklich, ob die Nordafrikaner in den ländlichen Gegenden mit dem "westlichen" Konsum überhaupt zurecht kommen. Müllabfuhr .... Fehlanzeige. Kanalisation .... Fehlanzeige .... das Abwasser ging dahin, wo das "Frischwasser" herkam ... versickerte im Sand. Na ja ... diese Szene stimmte mich etwas nachdenklich. Das ganze wurde dann auch noch getopt ... ein Hirtenjungen stand mitten in seiner Herde und telefonierte mit seinem Mobiltelefon. Die Leute da haben nicht viel, aber Mobiltelefone. Schrecklich.

Nachdem die Schützlinge des Teams Kaiser abgefertigt wurden, fing nun eine entscheidene Etappe an, denn zu diesem Zeitpunkt trat ich wieder als Beifahrer ins Renngeschehen mit ein. Was kommt jetzt ? Es war förmlich ein Nebenschauplatz der Tuareg Rallye oder nennen wir es einfach Service-Team-Rennen. Und wer es nicht glauben will ... es gab sogar etwas zu gewinnen: Den besten Service-Platz vor dem Hotel Baroudi in Missour. Die Teilnehmer: Team Kaiser mit einem Ducato und Ford Galaxy mit Anhänger ... und auf der anderen Seite das Team Memo-Tours mit einem GINAF Monster und Anhänger, sowie mit 2 Dacia Logans im Schlepptau.


Zuerst war es für uns recht schwierig, den Memo-Tross zu überholen. Das gelb-schwarze holländische Viech verlor trotz Steigung kaum an Tempo und die beiden Dacias ließen zwischen ihnen und dem Truck keinen Freiraum. Ein Überholmanöver, dass seines gleichen noch nicht gesehen hatte, musste her. Torsten hatte den flying Dutchman bereits überholt ... Karl setzte ebenfalls den Blinker und gab Gas ... Gas ... Gas. Die Dacias waren schnell eingefangen, doch der GINAF machte sich immer breiter. Unsere linke Fahrzeughälfte näherte sich immer mehr der unbefestigten Straßenbegrenzung. Der Anhänger mit der kleinen Kati drin hatte bereits die 3 ./.. Grenze überschritten und folgte uns in Schlangenlinien. Ups. Ich schaute auf den Tacho ... die Nadel stand bei über 150 km/h. Oh gott ... wir werden alle sterben. Letztendlich bließen wir unseren Staub in den Luftfilter oder besser in die Luftfilter des GINAF Trucks. Karl blieb ruhig ... "Keine Angst, bin mit dem Anhänger schon 160 km/h gefahren." Das Tempo wurde etwas geringer beibehalten. Es gab noch die Vermutung, dass Memo-Tours ein weiteres Fahrzeug vorausgeschickt hatte. Dem war nicht so ... wir kamen als erstes in Missour an und steckten vor dem Hotel unser Territorium ab.

Von den restlichen Rallyeteilnehmern gab's an diesem Tag nicht viel zu berichten. Die Motorradfahrer kämpften sich über den Boiler-Pass, die PKW fuhren alle ähnliche Zeiten. Die Platzierungen schienen schon hier festzustehen. Auch Steffi und Benni kamen gut durch, ohne ein Risiko einzugehen, schließlich hatten sie noch knapp 1 Stunde Vorsprung. Teilweise konnten sie sich den Spaß erlauben, die Schlecht-Navigierenden-Hinterherfahrer etwas in die Irre zu führen. Allerdings verabschiedete sich der linke hintere Stoßdämpfer. Aber mal ehrlich, Benni und Mike, Ihr ward (vielleicht auch wart ... kann mich mal einer aufklären, bitte) froh, dass endlich mal etwas kaputt ging. Hatte sich der Dämpfer nicht schon am 3. Tag verabschiedet ? Egal. Ein tschechisches (eins der wenigen Worte, dass man lieber schreibt als spricht, ähnlich dem amerikanischen Bundesstaat beginnend mit "Ma") Defender-90-Team überließ den beiden für €35,00 einen neuen Stoßdämpfer. Echt preiswert.


Ich war diesmal im Hotel Baroudi viel entspannter. Reservierte vorab 5 Schlafplätze im Zelt und machte einen kleinen Mittagsschlaf. Abends wurde dann richtig Essen aufgefahren. Es gab Schaf, Lamm oder Hammel ... also nur eins von den dreien, aber keine Ahnung welches ... im ganzen gebraten. Hat eigentlich ziemlich gut geschmeckt. Später stürzten sich dann noch die Mitarbeiter sowie Polizisten über die Reste des Mahls. Unglaublich. Die Nacht war mal wieder ein Schnarchkonzert.

Der Tag 7 war für mich völlig unspektakulär. Ein kleiner Italiener kam noch in unseren Ford Galaxy und ich nahm diesmal hinten Platz. Das Tempo war um einiges langsamer als am Vortag und ich konnte das nächtliche Schnarchkonzert wieder gutmachen. Kurz vor Nador fing es noch an zu regnen ... mir egal, aber den Motorradfahrern keineswegs. Wir liefen in Nador ein ... kurz träumte ich von einem BigMac bei McDonalds ... doch Karl fuhr vorbei. Jedoch sah ich auf dem Parkplatz von McDoof die grüne Wildsau. Die Schweine ... dachte ich. Und ich ??? (Foto: Lisa & Mike bei McDoof in Nador inkl. Mittelmeerblick).


Im Roadbook der Rallyeteilnehmer stand übrigens: "Don't stop at McDonalds" :o) Angekommen im Hafen stand wieder das Verladen der Motorräder auf die Fahrzeuge an inkl. dem Warten auf die Zollabfertigung. Zwischendurch wechselten wir unsere restlichen Dirhamms zurück und speisten in einer Hafenkneipe Pizza und Hamburger. Meine Pizza war übrigens schlechter als eine TK-Pizza von gut & günstig. Später ging's dann auf die Fähre ... und was da alles passierte, könnt Ihr im nächsten Beitrag lesen.