Der Tag 2. Tag begann morgens um 6 Uhr nach einem „sanften“ Weckruf durch die Lautsprecheranlage der Orga. Juhu, endlich Urlaub! Bei gefühlten 90dB, ausgelöst durch Rammsteins Lied Sonne, wurden wir aus unseren Schlafsäcken getrieben. Für mich begann der Tag mit einem innerlichen Lächeln, wie es besser gar nicht sein konnte. Dann erblickte ich meine Beifahrerin. Oje, die schaute nicht so fröhlich drein. Ist Lisa etwa ein Morgenmuffel ? Hoffe nicht, denn wer mich kennt, in dieser Aufgabe gehe ich bereits völlig auf. Woran das wohl lag? An den schnarchenden Menschen im Zelt, an der recht frischen/kalten Nacht, an fehlendem Schlaf oder gar einfach nur Hunger?? Wer die Frauen kennt, kommt mit mir allerdings schnell zu dem Entschluss, es ist eine Verbindung aus allem, angeführt durch den Hunger. Da haben wir noch einmal Glück gehabt, denn in einem Team ist jeder Job nur einmal vergeben. So, jetzt schnell hoch, die alltägliche Hygiene hinter sich bringen, um dann sofort an das reichhaltige Frühstückbuffet zu sprinten. Schade nur, dass die Marokkaner das Wort „Frühstück“ etwas anders definieren als ich. Kaffee, frisch gepresster Orangensaft, eine Sorte Marmelade/Honig, Baguette, eine Art Pfannkuchen und ausreichend kleine Hörnchen mit Schokofüllung standen auf der langen Tafel. Wo bitte war mein Müsli mit Joghurt, sämtliche Käse- bzw. Wurstvariationen, die man so aus Europa gewohnt ist? An diesem Morgen legte ich unbewusst den Frühstücksplan der nächsten Woche fest, denn auch in dem nächsten Hotel sollte sich diese Auswahl an Speisen wieder finden. In meiner Erinnerung werde ich auf jeden Fall den „lecker Kaffee“ behalten. Puh, war das ein Hochgenuss. Ich denke geschmacklich glich dieser einem Edelkaffee, welcher leider nicht nur halb verdaut und durch irgend welche Katzen ausgeschieden war, sondern annähernd ganz verdaute Bohnenreste von den ortsansässigen Hunden enthielt! Eigentlich bin ich nicht so mäkelig, aber bei meinem Kaffee hört die Freundschaft auf. Ach ja, Hygiene war da noch so ein Stichwort… Die Sanitären Anlagen waren mit dem ca. 300 Personen umfassenden Rallyetross etwas überfordert. Zwei oder drei Duschen und die selbige Anzahl an Toiletten pro Geschlecht. Vielleicht möge es noch weitere Räumlichkeiten gegeben haben, ich habe sie aber leider nicht entdeckt. Also viel bei uns Männern quasi das Waschen noch spärlicher aus, als dieses schon zu Hause der Fall ist. Zähne wurden schnell am Auto geputzt und der Rest wurde nach einer kurzen Überlegung auf unbestimmte Zeit erst einmal verschoben. Lisa hingegen hatte da noch auf eine für mich neue Variante der Wäsche zurückgegriffen, die Feuchttücher. Wahnsinn, was man bei so einer Veranstaltung alles für neue Sachen kennen lernt. Habe die Tücher natürlich auch gleich zu Hause eingeführt, was man da so an Wasser sparen kann…
Nun ging es endlich los, Zündschlüssel herumdrehen, einen kurzen Moment verweilen und warten das alle Zylinder von unserem Stern zum Leben erweckt werden. Dieses war jeden Morgen wieder ein neues Glücksgefühl, wenn nach kurzem Schütteln alle sechs Pötte sauber vor sich hin blubberten und ihre Dienste zur Verfügung stellten. Der Weg in das etwa 400 km entfernte Merzouga zu unserem nächsten Camp, gestaltete sich ein wenig zäh. Zu unserer Freude wurden wir an diesem Tag durch unseren Motorradpiloten Stephan begleitet. Dieser konnte gelegentlich durch ein paar kleine Showeinlagen auf seinem Moped zu unserer Abwechselung beitragen. Besonders ein spanischer 1200er GS Fahrer samt Sozius stand die Freunde förmlich ins Gesicht geschrieben. Stephan hatte uns mal wieder auf dem unbefestigten Seitenstreifen rechter Hand überholt, und dabei einen etwa fußballgroßen Stein auf die Straße katapultiert. Bevor dieser allerdings dahin gelangte, detonierte dieser an unserem Unterboden von dem „fast neuen“ G. Der Wahnsinn, bis zu der Rallye hatte der knapp 30 jährige G fast keine Dellen, es sei denn, die Unebenheiten haben ihren Ursprung in der offenen Verbrennung ohne Flamme, auch Rost genannt.
.... to be continued !