Um ca. 10:00 Uhr startet dann die Rallye. Zuerst raus aus Nador, entlang der Mittelmeerküste, vorbei an McDonalds und weiter ins Landesinnere. An jeder Ecke standen marokkanische Polizisten und machten uns den weg frei. Nach 30 min kamen dann laut Roadbook die letzten Tankstellen, bevor es offroad weiterging. Die Zeit spielte zu dem Zeitpunkt keine Rolle ... es kam nur darauf an, in einer bestimmten Zeit den Checkpoint 1 (CP) zu erreichen. Also erstmal ans navigieren gewöhnen. Ich fuhr in einer 4er Gruppe mit einem Polen, einem Litauer und einem Italiener (der war echt ok). Wir kam recht gut voran, bis nach 10 km die 660 Rallye von Chris streikte ... zum Glück war nur die Tankentlüftung abgeknickt. Recht locker flockig kamen wir zu CP1. Die Navigation war echt gut, was für mich bedeutete, dass ich den ICO Tripmaster gut eingestellt hatte. Ich musste selten Korrekturen vornehmen. Auf dem Weg zu CP2 fuhr ich mich leider im Modder fest. Kurz vor mir stürzte ein Fahrer im Dreck und ich wich seitlich aus ... da war es leider noch tiefer ... nach 5 min hatte ich mich da um Glück wieder rausgekämpft und fuhr immer entspannter CP2 entgegen. Jetzt ging's los ... die erste Wertungsprüfung (ca. 40km) auf Zeit. Wir 4 fuhren getrennt, was für mich bedeutete, alleine auf der Piste zu sein ... ein Fehler in der Navigation und ich würde für immer verschollen sein. Auf den ersten Kilometern konnte ich sogar noch 3 Bikes überholen ... darauf dann ein versteckter CP am Eingang eines ausgetrockneten Flußbettes. Dicke Steine lagen mir auf einmal im Weg und ich musste mich extrem auf das Fahren konzentrieren, ohne dabei die Navigation aus dem Auge zu lassen. Boah, war das ein Scheiß. Einmal bog ich falsch ab und musste daher wieder zurück ins Flußbett ... dabei legte ich erstmal die LC4 zur Seite und brach dabei den Kupplungshebel hab ... oh Gott, ich werde sterben. Egal, ich hab ja kleine Finger ... dann verpaßte ich eine "Flußbettausfahrt" und machte es mir damit unnötig schwer. Also umdrehen an den letzten bekannten Punkt im Roadbook, Tripmaster korrigieren und weiter ... nee ... erstmal eine kleine Pause, denn mittlerweile war es ziemlich warm geworden. Das Flußbett war überstanden und das Kuppeln ging auch noch. Auf dem Weg zu CP3 überholte mich 2x ein Engländer, der die Orientierung verloren hatte ... mit Stolz gab ich ihm dann den aktuellen km-Stand des Tripmaster inkl. des Navigationspunktes. Puh ... CP3 erreicht und mittlerweile war mein 3 Liter Camelbak leer. Blieben mir noch 1 Liter aus einer Trinkflasche. Die nächste Wertungsprüfung wurde abgesagt ... es ging also größtenteils auf der Straße in Richtung Missour. Dort angekommen war der Rest des Best Racing Teams bereits vor Ort und schaufelte Wurst-, Fisch- und Bierdosen in sich rein.
Ich hatte es nun nach 386km geschafft. Boah, war ich stolz auf mich. Die LC4 und der Defender sahen ziemlich verdreckt aus. Ich war erstmal platt und gönnte mir daher ein Dosenbier.
Danach ein Paar Wartungsarbeiten an der LC4, inkl. Austausch des Kupplungshebels, den ich von einem englischen Team bekam ... es fehlte dann nur noch das Beziehen der Zimmer ....
3 Kommentare:
Hallo Stephan! War das das Hotel Baroudi in Missour? Kommt mir so bekannt vor. Schöner Bericht bis jetzt! Gruß Maik
Ja, das war Hotel Baroudi. In Missour gibt's ja kaum Alternativen. Eigentlich war's es da ganz witzig, doch das Hotel war für ca. 250 Personen einfach zu klein.
Hallo Stephan,
schöner Bericht! Bitte mehr!
Gruß-Martina & Ulli aus BRB
Kommentar veröffentlichen