Mittwoch, 19. Mai 2010

Tuareg Rallye Tag 8 und Rückreise

So Leute, jetzt kommt endlich mal der letzte Rallye-Beitrag. Irgendwie holt einen nach der Rallye der Alltag immer schneller ein. Doch letztes Wochenende bekamen wir netten Besuch von der Rallye-Orga. Wir waren eine nette Runde und es wurden natürlich einige Tuareg-Geschichten erzählt. Grund endlich mit dem Bericht fertig zu werden.

... der ganze Rallye-Tross war recht schnell auf der Fähre. Eine wirkliche Ausreise-Prozedur gab es nicht. Kurz Paß vorgezeigt und gut. Aber auch die Fahrzeuge mussten wieder ausgeführt werden. Mike hatte das zwar anfangs verpaßt, holte es aber später nach, für den Fall, dass wir mit den Fahrzeugen noch einmal nach Marokko einreisen möchten. Das Beziehen der Kabinen war wieder etwas chaotisch. Diesmal hatten wir keine 4er-Kabine sondern 2x2erKabinen. Dachten wir. Aber egal.


Obwohl noch eine Etappe in Spanien ausstand, wurde auf der Fähre schon mal kräftig gefeiert. Es dauerte nicht lange und der Bar-Bereich war komplett von den Teilnehmern der Rallye gefüllt. Die erste Party-Stimmung kam auf. Der Bierdosenumsatz an der Bar stieg exponential. Leider war das Bier nicht besonders kalt. Dieser Umstand hielt zum Glück nicht lange an ...der Schiffsoffizier, den wir bei der Hinfahrt kennengelernt hatten, brachte uns 2 Paletten Dosenbier, eiskalt und zu einem Sonderpreis. Hat eigentlich überhaupt jemand etwas bezahlt ? Jetzt fing das Saufen an. Kein schönes Wort, aber es war so. Nach 2 oder 3 Dosen verabschiedete ich mich still und heimlich vom Tisch, denn die Schlagzahl war mir einfach zu hoch. Ich gesellte mich zu den HP2-LC8-Herren und trank lieber Cola. Wie uncool. Auf den Tischen der anderen Bargäste stapelten sich die Bierdosen. Es wurden Pyramiden bis zur Decke gebaut !!!

Ich schwang mich in meine Koje und ließ für Mike die Tür unverschlossen. Schnell schlief ich ein. Ca. 6 Stunden später wachte ich auf und wunderte mich über Mikes schnarchen. Schaute also kurz nach oben (Hochbett) und war ziemlich überrascht, als über mir ein Tscheche im Rennanzug lag. Was war geschehen ? Mike kam nachts zur Kabine und war auch etwas verwundert, als er den Tschechen sah. Aber egal, bei Benni in der Kabine war ja noch ein Bett frei. Doch der hatte seine Tür abgeschlossen und aufgrund von ein Paar o/oo schlief er so fest, dass er Mike's Klopfen nicht hörte. Der musste dann die Nacht in der Holzklasse verbringen.

Die Einreise in Spanien verlief problemlos. Die Rallye-Teilnehmer gingen vom Hafen aus auf ihre letzte Etappe von Almeria nach Mojacar. Ich würde es einen zwanglosen Epilog nennen. Steffi und Benni fuhren zwischendurch sogar in eine Waschanlage, um bei der Siegerehrung ein sauberes Auto präsentieren zu können. Der Sieg war ihnen sicher. Lisa und Mike holten unseren Anhänger vom Campingplatz, besorgten für den nächsten Tag einen Leihwagen und letztendlich trafen wir unseren Kutscher, der das Wildsau-Gespann mit Defender und LC4 zurück nach Deutschland fahren sollte. Gemeinsam ging's in Richtung Norden nach Mojacar.

Das Serviceteam checkte im 4**** Hotel ein und nahm erstmal eine ausgedehnte Dusche. Ich habe echt selten so lange geduscht. Das war der absolute Luxus. Kurze Zeit später ging's in Richtung Strand. Der Rallye-Tross war kurz vor dem Zieleinlauf. Vor den Toren Mojacar wurden alle Fahrer zusammengezogen und fuhren gemeinsam auf der Standpromenade in Richtung Ziel. Zuerst die Gewinner der jeweiligen Klassen, also mit Steffi und Benni, und danach die restlichen Fahrer.


Nach der Zielankunft spendierte die ORGA einen Stapel Dosenbier (was sonst) und die erste Siegerehrung wurde mit warmen Sekt vollzogen.


Nebenbei wurden Hinterreifen auf einer Holzplatte "verbrannt" und Gewinner per Abgase mit Bier geduscht. Hört sich komisch an, war aber so.


Ein Großteil bezog dann auch seine Zimmer im Hotel, während wir noch etwas Faßbier mit MEMO-Tours tranken. Zwischendurch verluden wir den Defender und schickten den Kutscher mit dem Wildsaugespann in Richtung Heimat.


Wir hatten 3 Tage zuvor beschlossen, via Malaga mit dem Flugzeug die Heimreise anzutreten. Nach soviel frühem Bier machten wir uns zu Fuß auf die Suche nach einem Mittagessen. Nach einigen Kilometern fanden wir ein Restaurant, bekamen komischen Fisch als Mittagsmenü und trotteten wieder zurück ins Hotel. Nach einem Nachmittagsschlaf erwartete uns ein riesiges Abendbuffet mit anschließender Winner Party im Irish Pub des Hotels. Auch hier stand wieder Bier im Mittelpunkt. Nebenbei wurden nochmals die Gewinner geehrt und ziemlich viel Zeugs geredet.


Steffi und Benni wurden dann mit dem Head of Tuareg ausgezeichnet (bekommt man, wenn alle CPs der Rallye angefahren werden) und bekamen den Siegerpokal überreicht. Ich glaub', Benni hat den bis heute nicht aus der Hand gegeben. Ich spielte dann mal wieder den Vernüftigen: Trank nur wenig und ging früh ins Bett. War ja auch verletzt. Aber wir mussten am nächsten Morgen bereits um 5:30 Uhr das Hotel in Richtung Malaga verlassen.

Der Rückreisetag begann um 5 Uhr für mich. Anziehen, ab ins Bad, packen und runter zur Rezeption. Mike war bereits als einziger da. Kurze Zeit später kam Benni. Von Steffi und Lisa keine Spur. Also riefen wir sie an. Ich glaube, die beiden hatten zu diesem Zeitpunkt noch geschlafen. Aber wer fährt nun ? Die anderen 4 hatten ca. 3-4 Stunden geschlafen und die erlaubte o/oo-Grenze lange nicht erreicht. Also musste ich ran ... der Verletzte. Aber irgendwie war ich auch ziemlich müde und gab nach 60 min das Steuer an Mike weiter. Zwischendurch schrie einmal Steffi auf, weil eine Kakerlake oder was immer das auch war, ihr Bein hochlief. Lisa und Steffi warfen wir gleich am Terminal raus, da ihr Flieger früher in Richtung München abhob. Benni und Mike gaben den Mietwagen ab (ohne Schäden !!! Bucht niemals ein Auto bei AVIS) und ich trank währendessen einen überteuerten Kaffee bei Starbucks. Und weil das Leben so schön war, kamen wir endlich zu unserem Fastfood bei Burgerking. Der Flug war unspektakulär mit einmal Umsteigen auf Mallorca. Letztendlich landeten wir in Hamburg, holten den nächsten Mietwagen ab und der Golf VI brachte uns sicher nach Hause ... nein, nicht nach Hause ... unsere erste Station war Pizza Inn. Dort starteten wir das Abenteuer und beendeten es. Die Rallye war hier nun beendet. *heul*


Ich glaube, Ihr habt alle gemerkt, dass mir die Rallye mächtig viel Spaß gemacht hat und das trotz der Verletzung. Ein super Abenteuer und dazu noch viele Leute kennengelernt. Der Kopf war die ganzen Tage frei von Heimat und Job. Hier vielen Dank an meine Mitarbeiter, die während meiner Abwesendheit alles im Griff hatten !

Wie geht's weiter ? Darüber denken wir noch nach ... aber ich möchte 2011 entweder die Tuareg noch einmal mitmachen oder mind. ein ähnliches Abenteuer angehen.

Abschließend noch einmal sorry für die vielen Rechtschreibfehler und vielen Dank für Euer Interesse. So, dann sind die Fotos nicht alle von mir (CANON D450 DSLR), sondern auch von Lisa (Panasonic Lumix).

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