Freitag, 29. Januar 2010

Abnehmen durch Faulheit

Vorwort

Hallo liebe Leser !
Bin schon die ganze Zeit am überlegen, wie ich diesen Blog fortsetzen soll. Die Beiträge sind ja so ganz lesbar, doch irgendwie fehlt etwas das Salz in der Suppe. Auf dem Klo, später ggfs. auch Thron genannt, kam mir dann der Einfall: Schreibe einfach Kurzgeschichten. Eigentlich ist das nicht auf meinem Mist gewachsen, (da ich grad auf dem Thron saß, wurde mir bewußt, wo dieses Sprichwort herkommt) sondern mein aktuelles Klobuch beinhaltet nett geschriebene Kurzgeschichten. Auf geht's ... ich werde wohl zum Teil etwas übertreiben und/oder ein Paar Dinge dazu dichten. Es läßt sich wohl auch nicht vermeiden, ein Paar Personen aus meinem Umfeld mit ins Spiel zu bringen.

Der 6. Januar 2010 war eigentlich ein ganz normaler Tag. Wieso so oft lag ich etwas länger im Bett. Der Gastronomenjob hat ja neben schlechter Bezahlung und unglücklichen Arbeitszeiten auch den Vorteil, mal morgens länger im Bett bleiben zu können. Dies nutze ich immer gern aus. Um 8:55 Uhr starten die RTL-Daily-Soaps auf einem PayTV-Sender ... da geb ich mir dann das volle Programm. Und irgendwann trumpfe ich ganz stolz bei meinen Mitarbeitern mit dem Soap-Wissen auf. Mittlerweile glaube ich aber, dass die nun ein anderes Bild von mir haben ... da hat der Chef morgens wieder faul vor dem Fernseher gesessen ... oder in meinem Fall gelegen. Vielleicht doch etwas peinlich.

Spontan beschließe ich an diesem Tag, etwas meine Wohnung aufzuräumen. Hört sich ja mal gut an. Ein Beschluß ist ja der erste Schritt zur Bekämpfung der Faulheit. Ein Hauch von Stolz kommt auf und ich klopfe mir leicht auf die Schulter. Zu meiner eigenen Überraschung trete ich ins Wohnzimmer, andere nennen diesen Raum Stube, und überlege den nächsten Schritt. Normalweiser endet an diesem Punkt immer das Aufräumvorhaben, doch an diesem 06. Januar 2010 scheint alles anders zu sein. Schnell ist ein Müllbeutel zur Hand und ich entsorge alles unnütze Zeugs, welches sich so angesammelt hatte. Nein, Ihr wollt nicht wissen, was da alles zum Vorschein kam. Hinter meinem gelben Sessel, den ich eigentlich schon längst mal entsorgen wollte, kam er dann zum Vorschein: Der Gutschein für 2 Monate Fitness-Center. Einst, d.h. in diesem Falle so ca. vor 2 Jahren, als mein Bruder dachte, ich sei zu fett geworden, womit er vielleicht sogar recht hatte, bekam ich ihn als Weihnachtsgeschenk. Genau diesen Gutschein hatte ich schon einmal in einer stundenlangen Suchaktion aufspüren wollen, aber ohne Erfolg. Gutscheine scheinen irgendwie wie Frauen zu sein: sucht man eine, findet man sie nicht, aber irgendwann trifft man sie. Dieser Fund war so außergewöhnlich, dass die Aufräumaktion erstmal beendet wurde.

Schon seit November bin ich am Abnehmen. Eigentlich sollte das für "Faule" kein Problem sein. Doch genau an dem Punkt der Essensbeschaffung treten sie besonders gern in Aktion. Da wird eingekauft, gekocht, Essen bestellt ... usw. Das macht doch irgendwie keinen Sinn. Wieso sitzt der Faule nicht vor dem TV und hungert vor lauter Faulheit ? Folglich entwickelte ich verschiedene Abnehmen-durch-Faulheit-Theorien:

1. Du bist so faul, dass Du nur alle 4 Stunden essen kannst.
2. Du bist so faul, dass Du es nicht schaffst, eine Kiste Bier zu kaufen, geschweige denn, sie im Getränkemarkt sie an die Kasse zu tragen.
3. Du bist so faul, dass Du es im Supermarkt nicht bis an die Schokoladen-Regale schaffst.

Gern könnt Ihr mir weitere Theorien per E-Mail zusenden !

Diese Theorien setzte ich nun um. Am 2. Weihnachtsfeiertag besiegte mich zwar kurz die Faulheit, was wohl daran lag, dass mir mein Bruder das Bier an den Tisch brachte, doch so insgesamt nahm ich fast 7 Kilo durch Faulheit ab. Das hört sich toll an, oder ? Schnell wurde mir aber klar, spätestens jetzt mehr durch Faulheit nicht abzunehmen ist. Die 180°-Wende musste her. Der Kampf gegen die Faulheit. Am 07. Januar 2010 nahm ich den Gutschein für das Fitness-Center, setzte mich ins Auto und fuhr, für einen Faulen völlig untypisch, ins Fitness-Studio. Nein, ich wollte nicht trainieren, sondern nur mal kurz mit meinem Gutschein wedeln und "Hallo" sagen. An dieser Stelle muss ich noch mal um Verständnis bitten, denn dem Faulen ist es wirklich nicht möglich, mehr als eine Fliege mit der Klappe zu schlagen. Trotz des Alters, nicht meines, sondern des Gutscheines, akzeptierte die nette Blondiene im Büro des Fitness-Studios meinen Gutschein und alle Türen für etwas Fitness waren nun geöffnet. Das ist so, wie die Entscheidung aufräumen zu wollen ... ein Hauch von Stolz kommt auf und ich klopfe mir leicht auf die Schulter (ich hab die Textstelle aus Faulheit von oben einfach kopiert).

Die Tage gingen ins Land und ich setzte nicht einen Fuß ins Fitness-Studio, sondern zog es vor, zu Hause auf dem Hometrainier etwas zu radeln. Hier kam mir wieder meine morgentlich Bettfaulheit zu gute, denn dadurch fand ich meine Liebe zu den Daily-Soaps, die mich dann auch abends 60 Minuten auf dem Rad verweilen bzw. treten ließen. Meine Schwägerin versuchte mich 3mal mit ins Studio zu schleifen, doch die Faulheit, wahrscheinlich durch das Abnehmen noch verstärkt, siegte immer. Ich nenne das mal den Jojo-Effekt meiner Abnehmtheorie. Also musste etwas her, was stärker als die Faulheit ist. Lange viel mir hier nichts ein. Es war der 22. Januar 2010 als ein 1,90m großer Feuerwehr-Mann aus Lübeck mich auf die Antwort brachte bzw. die Antwort in mir erzeugte. Mehr dazu in meiner nächsten Geschichte ... Fortsetzung folgt.

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